Geschichte

Ende des Jahres 1896 veröffentlichte die Moskauer Presse Ausschreibungsbedingungen über die Planung eines Gebäudes für ein der Öffentlichkeit zugängliches Kunst- und Lehrmuseum, das Museum der Schönen Künste zu Ehren Kaisers Alexanders III der Moskauer Universität. Seit dem Jahr 1893 hatte Prof. Iwan Zwetajew (1847–1913), Inhaber des Lehrstuhls für Kunsttheorie und Kunstgeschichte an der Moskauer Universität, Doktor für römische Literatur und Kunstgeschichte, wiederholt darauf hingewiesen, dass Moskau dringend ein solches Museum braucht.

19 Architekten aus verschiedenen russischen Städten nahmen an der Ausschreibung teil. Die Universitätsleitung beauftragte schließlich einen der renommiertesten Wettbewerbsteilnehmer, den jungen, aber berühmten Moskauer Architekten Roman Klein (1858–1924) mit der Planung des Gebäudes. Die Ingenieure Iwan Rerberg und Wladimir Schuchow waren an der Errichtung des Gebäudes beteiligt.

Das Gebäude wurde nach dem neuesten Stand des Museumswesens und der Bautechnik errichtet. Es erhielt die Form eines antiken Tempels mit einem hohen Podium und einem ionischen Säulengang entlang der Fassade. Das Glasdach sorgte in den Sälen im ersten Stockwerk und in den beiden Atrien für ausreichend Tageslicht. Eine elektrische Beleuchtung in den Ausstellungssälen war nicht vorgesehen.

Zwetajew, der die Ausschreibungsbedingungen erstellt hatte, wollte die zu jener Zeit vertretene architektonische Praxis, verschiedene Stilrichtungen eklektisch miteinander zu verbinden, vermeiden und betonte daher, dass das Projekt entweder in antiken architektonischen Formen oder im Renaissancestil umgesetzt werden müsse. Die Hauptfassade des Museums ziert daher ein Säulengang, der eine vergrößerte Nachbildung des Säulengangs des Ostportals des Erechtheions, des Tempels auf der Akropolis in Athen (errichtet in den Jahren 421–406 v.Chr.) darstellt. Das Innendekor vereint Elemente verschiedener historischer Epochen, die jeweils den ausgestellten Exponaten entsprechen.

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